Zur Infrastruktur gehören Relaisstationen und (abgesetzte) Feststationen. Diese ist notwendig um dem von Ihnen benötigte Funkversorgungsbereich für Fahrzeugfunkgeräte oder auf für Handfunkgeräte zu ermöglichen.
Hauptsächlich besteht die Infrastruktur aus Relaisstationen an topologisch geeigneten Standorten, beispielsweise auf Hochhäusern, Turmspitzen oder auf Anhöhen. Ebenso können Relaisstationen auch mit kleineren Reichweiten zur Schließung von Funklöchern oder Gebäudestrukturen (Objektfunk) verwendet werden.
Abgesetzte Feststationen werden heute nur noch in absoluten Ausnahmefällen vorgesehen. Heute wird statt dessen direkt eine DMR-Relaisstation geplant die keine direkte Fernanbindung zur Zentrale mehr braucht. Statt dessen bedient die Zentrale die Relaisfunkstelle mit einem eigenen Funkgerät.
Wird im Sonderfall, z.B. zur Anbindung einer alten analogen Feststation eine Fernsteuerung benötigt, stehen dafür verschiedene Technologien zur Verfügung. Angefangen von VoIP-Anbindungen über das Internet bis zu krisenfesten und autonomen Richtfunklösungen können wir Ihnen Lösungen anbieten.
Der große Vorteil der Infrastruktur besteht mit der heutigen digitalen DMR und pDMR Technologie die digitale Vernetzung unterschiedlicher Relaisstandorte. Die Relais können im einfachstem Fall über Internet, oder krisenfest über Richtfunk zusammen geschaltet werden. So sind große, zusammenhängende Funkversorgungsgebiete ebenso realisierbar, wie die einzelnen Funkversorgungsgebiete in völlig unterschiedlichen Regionen. Haben Sie beispielsweise Betriebsgelände in Bremen, Essen und München, eventuell noch eine Baustelle in Australien, können all diese Betriebsfunknetze mit DMR zu einem Funknetz verschmolzen werden.
Kleine Feststation
Wird an Ihrem Firmenstandort eine Feststation aufgebaut, hängt die erzielbare Reichweite ihres nutzbaren Funkversorgungsgebietes enorm von der umgebenen Topologie, der umgebenen Bebauung im Verhältnis zur möglichen Montagehöhe Ihrer Antenne ab. Wenn Ihr Firmenstandort nicht gerade auf einem Berg steht, oder ein hohes Bauwerk hat welches weit über die umgebene Bebauung schaut, wird die Reichweite eher kleiner sein. Für kleine Funknetze wie beispielsweise Werksgelände oder Industriebereiche ist dieses aber eine adäquate und günstige Lösung.
Abgesetzte Feststationen
In den vergangenen Jahrzehnten waren abgesetzt betriebene Feststationen das Mittel der Wahl wenn große Reichweiten notwendig waren. Das Funkgerät der Feststation wird dabei an einen Ort montiert wo es die topologische und bebauungstechnische Umgebung weit überragt. Innerhalb von Städten waren das vorhandene Hochhäuser und in ländlicheren Gebieten topologische Anhöhen oder Silos und Industrieschornsteine. Zur Fernsteuerung vom Firmenbüro aus lief über Telefon-Standleitungen welche heute nicht mehr vermarktet werden. Heute käme eher eine Fernsteuerung über VoIP in Frage, beispielsweise über das Internet. Für krisenfeste Alternativen eignen sich auch Richtfunkstrecken. Der technische Sinn solcher abgesetzten Feststationen ist heute jedoch nur noch in Sonderfällen gegeben.
Relaisstationen
Mit der technischen Ablösung des analogen Betriebsfunk durch digitalen Betriebsfunk wie DMR, pDMR und Protokollen wie MOTOTRBO, NextEdge und IDAS sind Relaisfunkstellen der moderne Ersatz der bisherigen abgesetzten Feststationen. Ebenso wie abgesetzte Feststationen werden Relaisstationen auf Hochhäusern oder anderen sinnvollen Bauwerken installiert um die Reichweite zu maximieren. Die Anbindung bzw. Fernsteuerung von Firmenbüro aus benötigt keinerlei zusätzliches Medium wie Internet oder Richtfunk. Statt dessen läuft die Anbindung über eine kleine Feststation. Falls Ihnen diese Reichweite noch nicht reicht, ist es problemlos möglich mehrere Relaisstationen mit Richtfunk zu vernetzen zu Netzen die ganze Landkreise oder Wirtschaftsregionen abdecken.
Objektfunk
In zahlreichen Bauwerken ist eine sichere Funkkommunikation mit Handfunkgeräten problematisch. Die Bandschutzbestimmungen der Bundesländer regeln daher die Ausrüstungspflicht von derartigen Gebäuden mit BOS-Objektfunkanlagen. Allerdings ist diese Technologie heute nicht mehr nur für BOS zugeschnitten. Mit aktueller Systemtechnik ist es problemlos möglich breitbandige Objektfunkanlagen zu dimensionieren wo nicht nur BOS-Funk, sondern beispielsweise beliebiger Betriebsfunk, Grundstücksfunk sowie UKW-Rundfunk flächendeckend in Gebäudestrukturen verfügbar gemacht werden, wo sonst keine Versorgung denkbar wäre. Wir planen, errichten und warten Anlagen auf Basis geeigneter CellFlex Strahler- und Zubringerleitungen und breitbandigen Kopplern (68-520MHz auf Wunsch auch bis 2400MHz inkl. GPS/3G/5G). Als aktive Systemtechnik für Sprechfunk analog und DMR nutzen wir Motorola SLR1000 und SLR5500 oder Kenwood TKR-/NXR-Serien. Für TETRA-DMO nutzen wir die MTM5000-Serie als DMO-Repeater. Für UKW-Rundfunk haben wir ein Modul entwickelt welches ein normgerechtes MPX-Signal unter Einhaltung der strengen Spektrumsmasken generiert und störungsfrei in Objektfunkanlagen eingespeist werden kann.
Halbpassiver BOS-Objektfunk BDBOS
Während bisherige analoge BOS-Objektfunkanlagen in vielen Gebäuden Bestandschutz genießen, werden neue BOS-Objektfunkanlagen in Neubauten oder Gebäudesanierungen nur noch digitale Objektfunkanlagen nach BDBOS gefordert.
Dabei stellt sich seit Jahren ein Problem welches auf vielen Seiten zu Unverständnis führt.
Aus Anforderungssicht der Feuerwehren wünscht man sich TMO-Versorgung mit externer Anbindung an das BDBOS-Netz statt DMO-Anlagen. Während einfache DMO-Anlagen durch zivile TETRA-MRT ohne TEA und BSI-Sicherheitskarte verwendet werden könnten, braucht es aber für TMO nebst BDBOS-Anbindung BDBOS-Geräte samt BSI-Sicherheitskarte. Daher kommt seit Jahren immer wieder das Thema passive Objektfunkanlagen auf.
Genau das ist nun möglich – und in einer Qualität die bisherige Lösungsansätze weit übertrifft. Der Amphenol-Procom CSR-DMT ist ein digitaler Duplex-Analogtransponder mit >70dB Verstärkung sowohl im TMO-Downlink 390-395MHz sowie im TMO-Uplink 380-385MHz. RX-Eingangspegel -115 bis -15dBm und TX-Ausgangspegel 13-19dBm! Dabei sorgt eine programmierbare DSP-Filterung dafür das der gesamte Frequenzbereich 380-385/390-395MHz in bis zu vier diskrete Teilbereiche abgeglichen werden kann. So ist es möglich bis zu vier TMO-Funkzellen aus dem BDBOS-Netz in Duplex in die Leiterschleife zu koppeln. Die Ausgangspegel -13 bis -19dBm entsprechen dabei 20-80mW die zur Speisung einer kleinen Strahlerschleife bis etwa 45m reicht, bei größeren Strahlerschleifen können mehrere CSR-DMT als Zwischenverstärker eingefügt werden. Auf Seite der BDBOS-Ankoppelung sorgen die 20-80mW zusammen mit einer 10el Yagi wie die Amphenol Procom S.8Y-405 für eine ERP-Sendeleistung von stolzen 200-800mW für eine robuste Ankopplung an das BOSNET.
Die CSR-DMT stellt als digitaler Lineartransponder eine halb-passive Objektfunkanlage dar welche keinerlei TEA-Firmware oder BSI-Sicherheitskarte benötigt. Ebenso sind keine MRT’s oder FRT’s für diese Form der halb-passiven Objektfunkanlage nötig. Somit sind keinerlei kritische Teile in der Objektfunkanlage enthalten welche die Sicherheit und Integrität des BOSNET gefährdet oder einschränkt.
Die CSR-DMT ist wahlweise dauerhaft aktiv oder kann von einer BMA oder manuell aktiviert werden. Im eingeschalteten Zustand wird im Oberband 390-395MHz einzelne, regionale BOSNET-Funkzellen ohne Frequenzversatz in die Objektfunkanlage geleitet. Im Unterband 380-385MHz sendet die CSR-DMT ausschließlich nur die Signale der HRT’s innerhalb des Gebäudes ins BOSNET. Jegliche Störung des BOSNET sind ausgeschlossen.
Eine halb-passive Objektfunkanlage auf Basis des CSR-DMT ist daher deutlich unbürokratischer im Genehmigungsverfahren und benötigt auch keine übertriebenen Sicherungsmaßnahmen wie sie für BDBOS-kritische Bestandteile (BSI-Sicherheitskarte und TEA-Firmware) notwendig wären. In der praktischen Nutzung besticht dieses System dadurch das solch eine Objektfunkanlage keine eigene Frequenzen belegt. Die HRT’s der Feuerwehr können aber ohne Roaming oder Gruppenumschaltung im Gebäude über die selben Funkzellen kommunizieren wie ELW und Fahrzeuge im Bereitstellungsraum geschaltet haben. Da alle Geräte in der regionalen Funkzelle arbeiten, wird zudem das BOSNET entlastet.